Projekt: Sadakos Kraniche

Bürgerinnen und Bürger aus Bochum setzen ein Zeichen für eine Welt ohne Atomwaffen und schicken 15.000 Origami-Kraniche nach Hiroshima

Auf dieser Seite finden Sie Informationen zur Aktion Sadakos Kraniche. Im Gedenkjahr der ersten Atombombenabwürfe vor 80 Jahren auf Hiroshima und Nagasaki hat sich ein breites, bundesweites Bündnisses verschiedener Friedensinitiativen zusammengeschlossen, um gemeinsam für eine atomwaffenfreie Welt einzutreten.

Bundesweit wird die Aktion koordiniert vom Netzwerk Friedenskooperative mit Service- und Informationsbüro in Bonn.  Bei uns in Bochum wird die Aktion getragen von der Regionalgruppe der Internationalen Ärzt*innen für die Verhütung des Atomkrieges, Ärzt*innen in sozialer Verantwortung e. V, IPPNW, sowie von engagierten Bürgerinnen und  Bürgern, die sich einsetzen für den Frieden und die weltweite Abschaffung von Atomwaffen.

Im Gedenken an den ersten Atombombenabwurf am 6. August 1945, vor 80 Jahren, sind Bochumer Bürgerinnen und Bürger in diesem Jahr eingeladen, einer weltweiten Bitte des Oberbürgermeisters von Hiroshima folgend, Papier-Origami-Kraniche zu falten und sie als Friedenszeichen nach Hiroshima zu schicken. Die Stadt Hiroshima fördert dieses Erinnern an Sadako Sasaki und an die Gefahren jeglicher atomaren Aufrüstung. 
Sadako Sasaki war ein Mädchen aus Hiroshima. Zum Zeitpunkt der Atombombenexplosion war sie zwei Jahre alt. 1955 erkrankte sie als Zwölfjährige an Leukämie. Eine Freundin erzählte ihr von der japanischen Legende, dass man gesund werden würde, wenn man tausend Kraniche aus Papier falte. An diese Hoffnung klammerte sie sich und begann Kraniche zu falten. Sadako starb jedoch am 25. Oktober 1955. Sie hatte bis zu ihrem Tod 644 Kraniche gefaltet. Heute erinnert das Kinder-Friedensdenkmal im Friedenspark von Hiroshima an Sadako Sasaki. 
Zusammen mit ihr und den in Hiroshima umgekommenen Kindern wurden die Kraniche zu einem internationalen Symbol des Friedens. Ihre Mitschülerinnen sammelten Spenden für ein Denkmal, es trägt die Inschrift:
 

This is our cry.
This is our prayer.
Peace in the world.

Auch im Krupp-Park in Essen (Essen-Altendorf) gibt es ein Kinder-Friedensdenkmal zum Gedenken an Sadako Sasaki, am 17.10.2023 enthüllt vom Essener Friedensforum, dem IPPNW Essen, Pax Christi Diözesanverband Essen und die  DFG-VK-Essen zusammen mit OB Kufen.

 Zwischen Bochum und Hiroshima gibt es eine besondere Verbindung.

Im Jahr1952 schenkte das Gussstahlwerk "Bochumer Verein" der Welterbe-Friedenskirche in Hiroshima vier Glocken, die bis heute in Hiroshima läuten. Damals begleiteten ca. 15.000 Bochumerinnen und Bochumer die Glocken  von der Gießerei zum Bahnhof.
Dieses starke Engagement nehmen wir zum Anlass und gedenken in diesem Jahr erneut der vielen sinnlosen Opfer der Atomexplosionen von Hiroshima und Nagasaki sowie aller Opfer von Krieg und Gewalt. Wir gedenken der Überlebenden der Atombombenexplosionen, der Hibakusha, deren Anti-Atomwaffen-Organisation Nihon Hidankyo, die  den Friedensnobelpreis 2024 für ihre Bemühungen um eine nuklearwaffenfreie Welt erhielt, "for its efforts to achieve a world free of nuclear weapons and for demonstrating through witness testimony that nuclear weapons must never be used again". Nihon Hidankyo habe maßgeblich dazu beigetragen, dass der Einsatz von Atomwaffen jahrzehntelang als Tabu galt, teilte das norwegische Nobelkomitee mit. 
Wir in Bochum wollen erneut ein starkes Zeichen des Friedens setzten und bis Ende Juni 15.000 Origami-Kraniche falten und sie nach Hiroshima schicken und verbinden mit diesem Friedenszeichen gleichzeitig unseren Einsatz ein für ein weltweites Verbot von Atomwaffen und die Aufforderung zur Unterzeichnung  des am 22. Januar 2021 in Kraft getretenen UN-Atomwaffenverbotsvertrags, auch durch Deutschland. 
 

Wir danken …

Bochums ehem. Oberbürgermeister Thomas Eiskirch für seine ausdrücklich Unterstützung dieser Aktion. Er gehört zu den "Mayors for Peace ". Die Organisation Mayors for Peace wurde 1982 durch den Bürgermeister von Hiroshima gegründet. Das weltweite Städtenetzwerk setzt sich vor allem für die Abschaffung von Atomwaffen ein, greift aber auch aktuelle Themen auf, um Wege für ein friedvolles Miteinander zu diskutieren. Mehr als 8.000 Städte gehören dem Netzwerk an, darunter 700 Städte in Deutschland.
Zum Inkrafttreten des Atomwaffenverbotsvertrags am 22. Januar 2021 sagte Oberbürgermeister Eiskirch: „Als Mitglied der Mayors for Peace begrüßen wir ausdrücklich das Inkrafttreten des Atomwaffenverbotsvertrages. Er ist ein Meilenstein auf dem Weg zu Global Zero, einer Welt ohne Atomwaffen. Denn die humanitären Folgen eines Einsatzes von Atomwaffen sind katastrophal. Wir brauchen eine verstärkte Debatte über nukleare Abrüstung und Rüstungskontrolle. Eine friedliche und sichere Zukunft lässt sich nur in einer Welt ohne Atomwaffen gestalten.“

Wir danken allen, die unsere Aktion Sadakos-Kraniche unterstützt und Origami-Kraniche gefaltet haben. 

 - zuerst den vielen Menschen aus Bochum und Wattenscheid für ihr großartiges Engagement. 
   Aber auch ganz Deutschland haben uns Menschen Kraniche geschickt.

Folgende Personen und Institutionen erwähnen wir ausdrücklich: 
- Frau Renate Lintfert, q3-design aus Dortmund
- Druckerei esdar GmbH Bochum
- Stadtbücherei Bochum
- Volkshochschule Bochum
- Museum unter Tage MUT – Situation Kunst (für Max Imdahl)
- Musikschule Bochum und der Bezirksmusikschule Bochum-Linden
- Seniorenbüro Nord
- Fritz-Bauer-Forum Bochum
- Bibliothek der Dinge im Ruhrpark
- Stadtarchiv - Bochumer Zentrum für Stadtgeschichte
- Herr Dr. Hans Hanke, Vortrag über die Glocken der Weltfriedenkirche in Hiroshima
- Nachbarschaftstreff Dahlhausen
- Gerther Treff e.V.
- Pauluskirche Bochum
- Alte Kirche Wattenscheid
- Ev. Kirchengemeinde Bochum-Stiepel
- Ev. Kirchengemeinde Wiemelhausen
- Telefonseelsorge Bochum
- Katholischen Erwachsenen- und Familienbildungsstätte Bochum, KEFB, am Bergbaumuseum
- Ev. Christuskirchengemeinde Radolfzell am Bodensee, besonders die Jugendlichen und Kindern der Gemeinde
- Omas gegen Rechts
- Hans-Böckler-Berufskolleg Marl/Haltern (HBBK).

Sadakos Kraniche. Für eine Welt ohne Atomwaffen